Es ist 15 Uhr, die Energie sinkt, und plötzlich meldet sich dieser unwiderstehliche Drang nach etwas Süßem. Du greifst zum Schokoriegel, obwohl Du Dir doch vorgenommen hattest, weniger Zucker zu essen. Kommt Dir das bekannt vor? Du bist nicht allein. Deutsche konsumieren durchschnittlich 35 Kilogramm Zucker pro Jahr – das entspricht etwa 100 Gramm täglich und ist damit fast doppelt so viel wie von Experten empfohlen.
Die gute Nachricht: Du musst nicht von heute auf morgen komplett auf Süßes verzichten, um Deinen Zuckerkonsum zu senken. In diesem Artikel zeigen wir Dir 10 praktische Zucker reduzieren Tipps, die Du sofort umsetzen kannst. Du erfährst nicht nur, wo sich versteckter Zucker versteckt, sondern auch einen überraschenden Zusammenhang zwischen Deinem Schlaf und Deinen Zuckergelüsten. Mit diesen Strategien wirst Du weniger Zucker essen, ohne das Gefühl zu haben, auf Genuss verzichten zu müssen.
Die versteckten Zuckerfallen in Deinem Alltag
Bevor Du mit der Reduktion beginnst, solltest Du wissen, wo der meiste Zucker in Deiner Ernährung lauert. Oft sind es nicht die offensichtlichen Süßigkeiten, die Deinen Konsum in die Höhe treiben, sondern vermeintlich gesunde Produkte. Ein Fruchtjoghurt kann bis zu 5 Teelöffel Zucker enthalten, ein Glas Tomatenketchup enthält etwa 23 Prozent Zucker, und selbst in Vollkornmüsli verstecken sich häufig große Mengen.
Der Zucker in verarbeiteten Lebensmitteln trägt viele verschiedene Namen: Glukose-Fruktose-Sirup, Maltodextrin, Dextrose, Invertzucker oder Reissirup. All diese Begriffe bedeuten eines – Zucker. Wenn Du auf der Zutatenliste mehrere dieser Begriffe findest, ist das Produkt hochgradig gezuckert, auch wenn „Zucker" selbst nicht an erster Stelle steht.
Tabelle 1: Versteckter Zucker in beliebten Produkten
| Produkt | Zuckergehalt pro 100g | Würfelzucker-Äquivalent | Überraschungsfaktor |
|---|---|---|---|
| Fruchtjoghurt (klassisch) | 12-15g | 4-5 Würfel | Hoch |
| Tomatenketchup | 22-25g | 7-8 Würfel | Sehr hoch |
| Fertig-Müsliriegel | 25-30g | 8-10 Würfel | Hoch |
| Cola (250ml) | 27g | 9 Würfel | Mittel |
| Fertigsalat-Dressing | 15-20g | 5-7 Würfel | Sehr hoch |
| Cornflakes (gezuckert) | 35-40g | 12-13 Würfel | Hoch |
Du wirst überrascht sein, wie viel Zucker in Produkten steckt, die Du täglich konsumierst. Diese Erkenntnis ist der erste Schritt, um bewusster einzukaufen und Deinen Konsum zu reduzieren.
10 praktische Zucker reduzieren Tipps für weniger Zucker im Alltag
Tipps 1-3: Sofort umsetzbare Schritte
Tipp 1: Schrittweise Reduktion – Der sanfte Weg
Der größte Fehler beim Versuch, weniger Zucker zu essen, ist die radikale Umstellung von heute auf morgen. Dein Körper und vor allem Dein Gehirn sind an die regelmäßige Zuckerzufuhr gewöhnt. Eine abrupte Änderung führt zu Heißhungerattacken und oft zum Scheitern.
So machst Du es richtig: Reduziere Deinen Zuckerkonsum jede Woche um 10 bis 20 Prozent. Wenn Du beispielsweise täglich 3 Teelöffel Zucker in Deinen Kaffee gibst, reduziere in der ersten Woche auf 2,5 Teelöffel, in der zweiten auf 2 Teelöffel und so weiter. Deine Geschmacksknospen passen sich innerhalb von 3 bis 4 Wochen an, und was Dir heute noch zu wenig süß erscheint, wird später vollkommen ausreichend schmecken.
Tipp 2: Bewusste Einkaufsgewohnheiten entwickeln
Der Kampf gegen den Zucker wird im Supermarkt gewonnen oder verloren. Wenn zuckerhaltige Produkte erst einmal zu Hause sind, ist die Versuchung groß. Erstelle eine Einkaufsliste und halte Dich strikt daran. Gehe niemals hungrig einkaufen – das ist der schnellste Weg, um impulsiv zu ungesunden Snacks zu greifen.
Konzentriere Dich beim Einkaufen auf die äußeren Bereiche des Supermarkts, wo frische Lebensmittel wie Obst, Gemüse, Fleisch und Milchprodukte stehen. Die mittleren Gänge sind meist voller verarbeiteter Produkte mit verstecktem Zucker. Ähnlich wie bei einer nachhaltigen Ernährungsumstellung geht es darum, bewusste Entscheidungen zu treffen.
Tipp 3: Ausreichend Wasser trinken
Durst wird oft mit Hunger oder Gelüsten verwechselt. Viele Menschen greifen zu süßen Snacks, wenn ihr Körper eigentlich nach Flüssigkeit verlangt. Trinke über den Tag verteilt mindestens 2 bis 2,5 Liter Wasser. Ein einfacher Trick: Trinke vor jeder Mahlzeit und jedem Snack ein großes Glas Wasser und warte 10 Minuten. Oft verschwindet das Verlangen nach Süßem dadurch bereits.
Wenn Dir Wasser zu langweilig ist, probiere ungesüßten Tee oder Wasser mit frischen Früchten, Gurken oder Minze. Diese natürlichen Aromen verleihen dem Wasser Geschmack, ohne Zucker hinzuzufügen.
Tipps 4-6: Ernährungsumstellung für Fortgeschrittene
Tipp 4: Selbst kochen statt Fertigprodukte
Fertiggerichte sind wahre Zuckerbomben. Selbst herzhafte Produkte wie Tiefkühlpizza oder Fertigsaucen enthalten überraschend viel Zucker. Wenn Du selbst kochst, hast Du die volle Kontrolle über die Zutaten. Das bedeutet nicht, dass Du stundenlang in der Küche stehen musst. Einfache Gerichte wie Vollkornnudeln mit selbst gemachter Tomatensauce, gebratenes Hähnchen mit Gemüse oder ein Omelett sind in 20 bis 30 Minuten zubereitet.
Plane am Wochenende Deine Mahlzeiten für die Woche und bereite größere Mengen vor, die Du portionsweise einfrieren kannst. So hast Du auch an stressigen Tagen immer eine gesunde Alternative zur Hand und musst nicht zu zuckerhaltigen Fertigprodukten greifen.
Tipp 5: Vollkornprodukte bevorzugen
Wähle bei Brot, Nudeln, Reis und anderen Getreideprodukten immer die Vollkornvariante. Vollkornprodukte enthalten komplexe Kohlenhydrate, die Deinen Blutzuckerspiegel langsam und gleichmäßig ansteigen lassen. Im Gegensatz dazu führen Weißmehlprodukte zu schnellen Blutzuckerspitzen, gefolgt von einem rapiden Abfall – genau dann, wenn die Heißhungerattacken zuschlagen.
Vollkornprodukte halten Dich länger satt und reduzieren dadurch automatisch das Verlangen nach Süßem zwischen den Mahlzeiten. Ähnlich wie die häufigsten Diätfehler zeigen, ist die Wahl der richtigen Kohlenhydrate entscheidend für Deinen Erfolg.
Tipp 6: Natürliche Süßungsmittel nutzen
Wenn Du nicht auf Süße verzichten möchtest, gibt es bessere Alternativen als raffinierter Zucker. Natürliche Süßungsmittel wie Datteln, Bananen oder Apfelmus können in vielen Rezepten herkömmlichen Zucker ersetzen. Auch moderne Alternativen wie Erythritol oder Stevia haben ihre Berechtigung, wenn sie in Maßen verwendet werden.
Tabelle 2: Natürliche Süßungsmittel im Vergleich
| Süßungsmittel | Süßkraft vs. Zucker | Kalorien pro 100g | Beste Verwendung | Geschmacksprofil |
|---|---|---|---|---|
| Datteln | 100% | 280 | Smoothies, Energy Balls | Karamellig, intensiv |
| Bananen | 80% | 95 | Backen, Desserts | Mild, fruchtig |
| Erythritol | 70% | 20 | Universal | Neutral, kühlend |
| Stevia | 200-300% | 0 | Getränke, Joghurt | Leicht bitter |
| Kokosblütenzucker | 100% | 375 | Backen, Kaffee | Karamellig, malzig |
| Ahornsirup | 120% | 260 | Pfannkuchen, Müsli | Holzig, süß |
Beachte, dass auch natürliche Süßungsmittel mit Bedacht verwendet werden sollten. Das Ziel ist nicht nur, Zucker zu ersetzen, sondern insgesamt weniger Süße zu konsumieren und Deine Geschmacksknospen neu zu kalibrieren.
Tipps 7-10: Fortgeschrittene Strategien für nachhaltigen Erfolg
Tipp 7: Schlafqualität optimieren – Der unterschätzte Hebel
Hier kommt der überraschende Tipp, der alles verändern kann: Dein Schlaf hat einen direkten Einfluss auf Deine Zuckergelüste. Dieser Zusammenhang wird später noch ausführlicher erklärt, aber merke Dir schon jetzt: 7 bis 9 Stunden qualitativ hochwertiger Schlaf pro Nacht können Deine Heißhungerattacken um bis zu 40 Prozent reduzieren.
Tipp 8: Meal Prep und Planung
Planung ist beim Versuch, weniger Zucker zu essen, die halbe Miete. Nimm Dir jeden Sonntag 30 Minuten Zeit, um Deine Woche zu planen. Überlege, wann Du potenziell zu zuckerhaltigen Snacks greifen könntest, und bereite gesunde Alternativen vor. Geschnittenes Gemüse mit Hummus, hartgekochte Eier, eine Handvoll Nüsse oder selbst gemachte Energiebälle aus Datteln und Nüssen sind perfekte Snacks für unterwegs.
Tipp 9: Familie und soziales Umfeld einbeziehen
Deine Bemühungen, den Zuckerkonsum zu senken, werden deutlich leichter, wenn Dein Umfeld mitmacht oder Dich zumindest unterstützt. Erkläre Deiner Familie und Deinen Freunden, warum Du diese Veränderung vornimmst, und bitte sie um Unterstützung. Vielleicht findet sich sogar jemand, der gemeinsam mit Dir die Herausforderung annimmt.
Tipp 10: Achtsames Essen praktizieren
Oft essen wir nebenbei, während wir fernsehen oder am Computer arbeiten. Dabei nehmen wir gar nicht richtig wahr, was und wie viel wir zu uns nehmen. Übe Dich in achtsamem Essen: Nimm Dir Zeit für Deine Mahlzeiten, kaue gründlich und genieße jeden Bissen bewusst. Du wirst merken, dass Du weniger brauchst, um satt und zufrieden zu sein.
Der unterschätzte Zusammenhang: Warum Schlaf Deine Zuckergelüste steuert
Jetzt kommen wir zu dem Aspekt, der die meisten Menschen überrascht: Dein Schlaf ist einer der mächtigsten Hebel, wenn es darum geht, Deinen Zuckerkonsum zu reduzieren. Die Wissenschaft hat herausgefunden, dass Schlafmangel direkt zu erhöhten Heißhungerattacken auf Süßes führt.
Wenn Du zu wenig schläfst, geraten zwei wichtige Hormone aus dem Gleichgewicht: Ghrelin, das Hungerhormon, steigt an, während Leptin, das Sättigungshormon, sinkt. Das Ergebnis: Dein Körper signalisiert Dir ständig, dass er Energie braucht – am liebsten in Form von schnell verfügbarem Zucker. Nach einer schlaflosen Nacht steigt das Verlangen nach zuckerhaltigen und fettigen Lebensmitteln um durchschnittlich 35 Prozent.
Aber es kommt noch besser: Schlafmangel beeinträchtigt auch Deinen präfrontalen Kortex, den Teil des Gehirns, der für Impulskontrolle und rationale Entscheidungen zuständig ist. Selbst wenn Du weißt, dass der Schokoriegel keine gute Idee ist, fällt es Dir nach einer kurzen Nacht viel schwerer, Nein zu sagen.
So optimierst Du Deinen Schlaf für weniger Zuckergelüste
Schlafe 7 bis 9 Stunden pro Nacht: Das ist die optimale Schlafdauer für die meisten Erwachsenen. Finde heraus, wie viel Schlaf Du persönlich brauchst, indem Du auf Dein Energielevel am Tag achtest.
Halte feste Schlafenszeiten ein: Gehe jeden Tag zur gleichen Zeit ins Bett und stehe zur gleichen Zeit auf – auch am Wochenende. Dein Körper liebt Routine.
Etabliere eine Abendroutine: Vermeide mindestens eine Stunde vor dem Schlafengehen Bildschirme. Das blaue Licht von Smartphones und Computern unterdrückt die Produktion von Melatonin, dem Schlafhormon. Lies stattdessen ein Buch, höre entspannende Musik oder praktiziere leichte Dehnübungen.
Optimiere Deine Schlafumgebung: Dein Schlafzimmer sollte kühl (16 bis 19 Grad), dunkel und ruhig sein. Investiere in Verdunklungsvorhänge und eventuell Ohrstöpsel, wenn nötig.
Vermeide Koffein nach 14 Uhr: Koffein hat eine Halbwertszeit von etwa 5 Stunden. Eine Tasse Kaffee um 16 Uhr kann Deinen Schlaf noch um Mitternacht beeinträchtigen.
Hydration als geheimer Verbündeter gegen Süßhunger
Neben dem Schlaf gibt es noch einen weiteren oft übersehenen Faktor: Deine Flüssigkeitszufuhr. Dehydration sendet Signale an Dein Gehirn, die denen von Hunger ähneln. Dein Körper verwechselt Durst mit Hunger, und oft greifst Du dann zu süßen Snacks, obwohl ein Glas Wasser das Problem lösen würde.
Eine ausreichende Hydration hilft Dir nicht nur dabei, falsche Hungersignale zu vermeiden, sondern unterstützt auch Deinen Stoffwechsel und hilft beim Abtransport von Abfallstoffen. Wenn Du gut hydriert bist, funktionieren all Deine Körpersysteme besser, einschließlich der Hormone, die Hunger und Sättigung regulieren.
Tabelle 3: Dein Hydrations-Fahrplan
| Tageszeit | Trinkmenge | Getränketyp | Warum wichtig | Tipp |
|---|---|---|---|---|
| Direkt nach dem Aufwachen | 300-500ml | Wasser, lauwarm | Aktiviert Stoffwechsel | Mit Zitronensaft für Extra-Frische |
| Vormittags | 500-750ml | Wasser, Kräutertee | Erhält Konzentration | Stelle Flasche sichtbar auf Schreibtisch |
| Vor dem Mittagessen | 250-300ml | Wasser | Reduziert Portionsgröße | 15 Min. vor dem Essen trinken |
| Nachmittags | 500-750ml | Wasser, ungesüßter Tee | Verhindert Nachmittagstief | Infused Water für Abwechslung |
| Vor dem Abendessen | 250-300ml | Wasser | Kontrolle der Essensmenge | Nicht zu viel, um Schlaf nicht zu stören |
| Abends | 250-400ml | Kräutertee, Wasser | Entspannung | Koffeinfreie Tees wie Kamille |
Ein praktischer Tipp: Trinke jedes Mal, wenn Du Lust auf etwas Süßes bekommst, erst ein großes Glas Wasser und warte 15 Minuten. In vielen Fällen verschwindet das Verlangen von selbst.
Gesunde Alternativen und praktische Umsetzung
Natürliche Süßungsmittel richtig einsetzen
Wenn Du Dich für natürliche Süßungsmittel entscheidest, ist es wichtig zu wissen, wie Du sie am besten verwendest. Stevia eignet sich hervorragend zum Süßen von Getränken, kann aber beim Backen einen leicht bitteren Nachgeschmack hinterlassen. Erythritol funktioniert beim Backen gut, hat aber einen kühlenden Effekt im Mund.
Datteln sind perfekt für Smoothies und selbst gemachte Energiebälle. Weiche sie vorher in warmem Wasser ein, damit sie sich leichter verarbeiten lassen. Für Kuchen und Muffins kannst Du oft die Hälfte des angegebenen Zuckers durch pürierte Bananen ersetzen. Die Faustregel: Eine mittelgroße Banane ersetzt etwa 60 Gramm Zucker.
Beim Umstieg auf alternative Süßungsmittel ist es wichtig, geduldig zu sein. Dein Gaumen braucht Zeit, sich an neue Geschmacksprofile zu gewöhnen. Was Dir anfangs vielleicht ungewohnt vorkommt, wird nach einigen Wochen zur Normalität.
Rezeptideen für den zuckerarmen Alltag
Frühstück: Haferflocken mit geraspelten Äpfeln, Zimt und einer Handvoll Nüssen. Die natürliche Süße der Äpfel kombiniert mit der Wärme des Zimts macht zusätzlichen Zucker überflüssig.
Snack: Selbst gemachte Energy Balls aus Datteln, Mandeln, Kakao und Kokosraspeln. Einfach alle Zutaten im Mixer pürieren, zu Kugeln formen und im Kühlschrank aufbewahren.
Mittagessen: Vollkornnudeln mit einer selbst gemachten Tomatensauce aus frischen Tomaten, Knoblauch, Olivenöl und Kräutern. Im Gegensatz zu Fertigsaucen enthält diese Variante keinen zugesetzten Zucker.
Dessert: Gefrorene Bananen im Mixer zu einer cremigen "Nice Cream" verarbeiten. Füge Kakao für Schokogeschmack oder Beeren für eine fruchtige Variante hinzu.
Diese Rezepte zeigen, dass zuckerarm nicht gleichbedeutend mit geschmacklos ist. Im Gegenteil, Du wirst die natürlichen Aromen der Zutaten viel intensiver wahrnehmen. Ähnlich wie beim Zuckerkonsum reduzieren geht es darum, natürliche Geschmacksrichtungen neu zu entdecken.
Häufig gestellte Fragen zum Thema weniger Zucker essen
Wie lange dauert es, bis sich mein Körper an weniger Zucker gewöhnt?
Die gute Nachricht: Deine Geschmacksknospen passen sich relativ schnell an. Nach etwa 3 bis 4 Wochen mit reduziertem Zuckerkonsum wirst Du feststellen, dass Lebensmittel, die Du früher als normal süß empfunden hast, plötzlich viel zu süß schmecken. Die körperliche Anpassung ist also vergleichsweise schnell. Die mentale Umstellung, also die Gewohnheiten und emotionalen Verbindungen zu süßen Lebensmitteln, kann etwas länger dauern – etwa 6 bis 8 Wochen.
Sind Fruchtzucker und Honig gesünder als normaler Zucker?
Diese Frage wird oft gestellt, und die Antwort ist komplexer, als viele denken. Grundsätzlich verarbeitet Dein Körper Fruchtzucker aus ganzen Früchten anders als isolierten Fruchtzucker oder normalen Zucker. Wenn Du eine Orange isst, nimmst Du zusammen mit dem Fruchtzucker auch Ballaststoffe, Vitamine und Mineralien auf, die die Aufnahme verlangsamen. Honig und Agavendicksaft hingegen sind konzentrierte Zuckerformen und wirken ähnlich wie normaler Zucker. Sie haben zwar minimal mehr Nährstoffe, aber der Unterschied ist marginal. Nutze sie sparsam.
Kann ich komplett zuckerfrei leben?
Theoretisch ja, praktisch ist es jedoch sehr schwierig und auch nicht unbedingt notwendig. Zucker kommt natürlicherweise in vielen gesunden Lebensmitteln wie Obst und Milchprodukten vor. Diese komplett zu meiden, würde Dir wichtige Nährstoffe vorenthalten. Das Ziel sollte sein, zugesetzten Zucker zu minimieren – also den Zucker, der Lebensmitteln während der Verarbeitung hinzugefügt wird. Ein Leben mit wenig zugesetztem Zucker ist realistisch und erstrebenswert. Komplett zuckerfrei ist weder notwendig noch ratsam.
Was mache ich bei Heißhungerattacken auf Süßes?
Heißhungerattacken haben oft spezifische Auslöser. Nutze die 15-Minuten-Regel: Wenn Dich die Lust auf Süßes überkommt, trinke ein großes Glas Wasser und warte 15 Minuten. Lenke Dich in dieser Zeit ab – gehe eine Runde spazieren, rufe einen Freund an oder erledige eine kleine Aufgabe. Oft verschwindet der Heißhunger von selbst. Wenn nicht, greife zu einer gesunden Alternative wie einem Apfel mit etwas Mandelbutter oder ein paar Datteln. Wichtig ist auch, die Auslöser zu identifizieren: Bist Du wirklich hungrig, oder bist Du gestresst, gelangweilt oder müde?
Wie vermeide ich Zuckerfallen bei sozialen Anlässen?
Soziale Situationen sind eine der größten Herausforderungen beim Versuch, weniger Zucker zu essen. Bei Einladungen zum Essen kannst Du vorher eine Kleinigkeit essen, damit Du nicht ausgehungert ankommst und zu allem Ja sagst. Bei Partys halte Dich an die Gemüseplatte und wähle bewusst aus, welche Leckerei es Dir wirklich wert ist. Du musst nicht zu allem Nein sagen, aber sei wählerisch. Kommuniziere offen über Deine Ernährungsumstellung, aber ohne missionarischen Eifer – die meisten Menschen werden Deine Entscheidung respektieren.
Wie beziehe ich meine Kinder in eine zuckerarme Ernährung ein?
Kinder lernen durch Vorbilder. Wenn Du selbst weniger Zucker isst, werden Deine Kinder das als normal empfinden. Zwinge ihnen nichts auf, sondern erkläre altersgerecht, warum zu viel Zucker nicht gut ist. Biete immer Alternativen an: Statt "Du darfst keine Süßigkeiten" sage "Möchtest Du lieber diese Erdbeeren oder einen Apfel?" Bereite gemeinsam gesunde Snacks zu – Kinder essen eher, was sie selbst gemacht haben. Etabliere Regeln wie "Süßigkeiten gibt es nur am Wochenende" und sei konsequent. Wichtig: Nutze Süßigkeiten niemals als Belohnung, sonst lernen Kinder, dass Zucker etwas Besonderes und Erstrebenswertes ist.
Fazit: Dein Weg zu weniger Zucker und mehr Wohlbefinden
Diese 10 Zucker reduzieren Tipps zeigen Dir, dass der Weg zu weniger Zucker keine Tortur sein muss. Mit der schrittweisen Reduktion, bewussten Einkaufsgewohnheiten und ausreichend Wasser hast Du die Grundlagen. Die Umstellung auf Vollkornprodukte, das selbst Kochen und die Verwendung natürlicher Süßungsmittel bringen Dich auf die nächste Stufe.
Der überraschende Zusammenhang zwischen Schlaf und Zuckergelüsten ist vielleicht der wichtigste Tipp überhaupt. Wenn Du Deinen Schlaf optimierst und auf ausreichende Hydration achtest, machst Du Dir das Leben deutlich leichter. Die restlichen Strategien – Meal Prep, soziale Unterstützung und achtsames Essen – runden das Paket ab und machen Deine Umstellung nachhaltig.
Denke daran: Es geht nicht um Perfektion, sondern um Fortschritt. Jeder Schritt in die richtige Richtung zählt. Du musst nicht von heute auf morgen alles umstellen. Beginne mit einem oder zwei dieser Zucker reduzieren Tipps und erweitere dann nach und nach Dein Repertoire. Mit der Zeit wirst Du feststellen, dass sich Dein Geschmacksempfinden verändert und Du süße Lebensmittel ganz anders wahrnimmst.
Die Veränderungen, die Du durch das Reduzieren Deines Zuckerkonsums erlebst, gehen über die offensichtlichen hinaus. Du wirst nicht nur mehr Energie über den Tag verteilt haben, sondern auch bessere Konzentration, stabilere Stimmung und langfristig ein gesünderes Leben führen. Deine Haut wird klarer, Dein Schlaf tiefer, und Dein Verlangen nach Süßem wird natürlich abnehmen.
Wenn Du bei Deiner Umstellung auf eine gesunde Ernährung ohne Zucker professionelle Unterstützung möchtest, kann Dir eine Ernährungsberatung helfen. Mit anyhelpnow findest Du qualifizierte Ernährungsberater in Deiner Nähe, die Dir einen individuellen Plan erstellen und Dich auf Deinem Weg begleiten. Sie kennen alle Zucker reduzieren Tipps und können sie an Deine persönliche Situation anpassen – für einen nachhaltigen Erfolg ohne Jo-Jo-Effekt.
Welchen dieser Tipps wirst Du als erstes ausprobieren? Vielleicht beginnst Du heute Abend schon damit, Deine Schlafenszeit nach vorne zu verlegen, oder Du machst morgen beim Einkaufen einen bewussten Bogen um die Süßigkeiten-Abteilung. Der wichtigste Schritt ist der erste – und den machst Du jetzt.