Defekte Sicherung erkennen: 5 sichere Methoden zur Fehlerdiagnose im Sicherungskasten
Der Fernsehabend ist in vollem Gange, plötzlich wird es dunkel. Nicht nur der Fernseher, sondern auch alle Lichter in einem Teil Deiner Wohnung sind aus. Ein klassisches Anzeichen für eine defekte Sicherung. Doch wie kannst Du genau feststellen, welche Sicherung das Problem verursacht? Eine schnelle und sichere Diagnose spart Zeit, Nerven und möglicherweise teure Elektrikerkosten.
Grundlagen der Sicherungsdiagnose
Die wichtigsten Sicherungstypen im Überblick
- Schmelzsicherungen: Ältere Bauform, Schmelzdraht brennt bei Überlastung durch.
- Leitungsschutzschalter (LS-Schalter): Moderne Sicherungen, die sich einfach wieder einschalten lassen.
- Fehlerstromschutzschalter (FI-Schalter): Schutz vor Stromunfällen durch Überwachung des Stromflusses.
Funktionsweise verstehen
Sicherungen unterbrechen den Stromkreis, wenn der Nennstrom überschritten wird – zum Schutz von Geräten und Leitungen sowie zur Brandverhütung.
Visuelle Erkennungsmethoden
Woran erkennst Du eine durchgebrannte Schmelzsicherung?
- Schmelzdraht unterbrochen oder geschmolzen
- Verfärbungen oder Schwärzungen im Glaszylinder
- Herausgefallene Schmelzanzeiger
- Verfärbungen bei Keramiksicherungen
Ablauf: Hauptschalter aus ➔ Sicherung entnehmen ➔ Gegen Licht halten und prüfen.
Hinweis: Niemals bei eingeschaltetem Strom Sicherungen berühren!
Inspektion von FI-Schaltern
FI-Schalter sind leicht zu erkennen: Kippschalter in „Aus“-Position bei Auslösung. Nutze regelmäßig die Prüftaste für Funktionstests (alle 6 Monate empfohlen).
Professionelle Diagnosemethoden
Sicherung mit Multimeter testen: Schritt-für-Schritt
- Hauptschalter ausschalten.
- Sicherung entnehmen.
- Multimeter auf Durchgangsprüfung oder Ohm-Messung stellen.
- Messspitzen an Sicherungsenden anlegen.
- Ergebnis: Durchgang = intakt / Kein Durchgang = defekt.
Spannungsprüfer verwenden
- Stromversorgung einschalten (nach Sicherheitstest).
- Mit Spannungsprüfer an Sicherungsausgang messen.
- Keine Spannung ➔ Sicherung wahrscheinlich defekt.
Ursachenanalyse und Problemlösung
Häufige Ursachen für defekte Sicherungen
- Überlastung (zu viele Geräte an einem Stromkreis)
- Kurzschluss (defekte Kabel oder Feuchtigkeit)
- Defekte Geräte
- Alterung der Elektroinstallation
Problemlösung nach der Diagnose
- Schmelzsicherungen durch gleichwertige Sicherungen ersetzen.
- LS-Schalter wieder einschalten – bei erneutem Auslösen: Fehler suchen.
- FI-Schalter testen und angeschlossene Geräte einzeln überprüfen.
Experten-Tipp: Geräte systematisch einzeln wieder anschließen, um den Verursacher zu finden.
Rechtliche Aspekte und Sicherheitshinweise
Was Du selbst machen darfst:
- Austausch von Schmelzsicherungen
- Zurücksetzen von LS- und FI-Schaltern
- Visuelle Inspektion bei abgeschaltetem Hauptschalter
- Durchgangsprüfung bei ausgebauten Sicherungen
Wann Du einen Fachmann rufen solltest:
- Wiederholtes Auslösen ohne erkennbare Ursache
- Verdacht auf Schäden in der Hausinstallation
- Sichtbare Defekte am Sicherungskasten
- Veränderungen an der Installation erforderlich
Sicherheitshinweis: Arbeiten an der elektrischen Anlage dürfen nur Elektrofachkräfte durchführen (VDE-Bestimmungen).
Zusammenfassung: So erkennst Du eine defekte Sicherung sicher
- Visuelle Inspektion auf Schäden oder Schalterstellungen
- Durchgangstest mit Multimeter
- Spannungstest mit Spannungsprüfer
- Systematische Geräteprüfung
- Regelmäßige FI-Schalter-Tests
Wichtig: Deine Sicherheit steht an erster Stelle! Bei Unsicherheit lieber einen Fachmann rufen. Mit anyhelpnow findest Du schnell qualifizierte Elektriker für Deine Anliegen.
Eine regelmäßige Wartung Deines Sicherungskastens erhöht die Sicherheit und kann größere Stromausfälle verhindern.