Die Anschaffung einer Photovoltaikanlage (PV-Anlage) ist eine ausgezeichnete Möglichkeit, Deinen eigenen Solarstrom zu erzeugen und einen Beitrag zur Energiewende zu leisten. Doch bevor Du Dich entscheidest, eine Solaranlage zu installieren, gibt es viele Aspekte zu beachten. In diesem Blogeintrag erfährst Du alles Wichtige rund um die Installation, die Kosten und die Planung einer Photovoltaikanlage. So bist Du bestens informiert, um Deine eigene PV-Anlage erfolgreich umzusetzen.
Inhaltsverzeichnis:
Die Standards verstehen
Die Kosten einer PV-Anlage
Vertrag, Gewährleistung, Versicherung
Planung und Einbau
Ausrichtung der PV-Anlage
Wartung und Instandhaltung
Zusammenfassung: Checkliste - Worauf muss ich achten, wenn ich eine Photovoltaik-Anlage anschaffen will?
Die Standards verstehen
Was ist Photovoltaik überhaupt?
Photovoltaik ist die direkte Umwandlung von Lichtenergie in elektrische Energie mittels Solarzellen. Diese Technologie ermöglicht es, Sonnenlicht in Strom umzuwandeln, den Du für Deinen eigenen Bedarf nutzen oder ins Stromnetz einspeisen kannst.
Was bedeutet „ins Stromnetz einspeisen“ und welche Vorteile bringt mir das?
„Ins Stromnetz einspeisen“ bedeutet, dass der von Deiner PV-Anlage erzeugte Strom, den Du nicht selbst verbrauchst, in das öffentliche Stromnetz geleitet wird. Dies hat mehrere Vorteile:
Einspeisevergütung: Du erhältst eine Vergütung für den eingespeisten Strom gemäß dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG). Diese Einspeisevergütung wird über einen festen Zeitraum, meist 20 Jahre, garantiert.
Netzstabilität: Du trägst zur Stabilität und Versorgungssicherheit des Stromnetzes bei, indem Du erneuerbare Energie einspeist.
Nachhaltigkeit: Durch die Einspeisung von Solarstrom reduzierst Du den Bedarf an fossilen Energieträgern und förderst den Ausbau erneuerbarer Energien.
Wirtschaftlicher Nutzen: Die Einspeisevergütung kann helfen, die Investitionskosten Deiner PV-Anlage schneller zu amortisieren.
Was bedeuten die Leistungsangabe „kWp“ und der DoD-Wert?
„kWp“ steht für „Kilowatt Peak“ und gibt die maximale Leistung an, die eine PV-Anlage unter Standardbedingungen erreichen kann. Der DoD-Wert (Depth of Discharge) beschreibt, wie tief ein Batteriespeicher entladen werden kann, bevor er wieder aufgeladen werden muss.
Die Kosten einer PV-Anlage
Was kostet eine Photovoltaik-Anlage?
Die Kosten für eine PV-Anlage hängen von verschiedenen Faktoren ab, wie der Größe der Anlage, der Art der verwendeten Module und den Installationskosten. Im Durchschnitt liegen die Kosten für eine Solaranlage zwischen 1.200 € und 1.800 € pro kWp (Kilowatt Peak).
Wie hoch sind die Kosten für eine Photovoltaikanlage, die auf ein durchschnittliches Standarddach passt?
Die Kosten einer PV-Anlage für ein Standarddach, das etwa 5 bis 10 kWp Leistung hat, liegen im Durchschnitt zwischen 6.000 € und 18.000 €. Diese Preisspanne hängt von mehreren Faktoren ab, darunter:
Größe der Anlage: Größere Anlagen sind in der Regel günstiger pro kWp.
Qualität der Module: Hochwertige Module kosten mehr, bieten aber auch eine höhere Effizienz und Lebensdauer.
Installationskosten: Diese können je nach Dachtyp, Installationsaufwand und Region variieren.
Zusätzliche Komponenten: Der Einbau eines Batteriespeichers oder spezieller Wechselrichter kann die Kosten erhöhen.
Eine genaue Kostenschätzung erhältst Du am besten durch eine individuelle Beratung und Angebotserstellung von einem Fachbetrieb.
Wann amortisiert sich der Preis meiner PV-Anlage?
Die Amortisationszeit einer PV-Anlage beträgt in der Regel zwischen 8 und 12 Jahren, abhängig von den individuellen Gegebenheiten wie Anschaffungskosten, Förderungen und dem Eigenverbrauchsanteil des erzeugten Stroms.
Wie viele Jahre liefert eine PV-Anlage Strom?
Eine PV-Anlage kann in der Regel über 25 bis 30 Jahre Strom liefern, wobei die Leistung im Laufe der Zeit leicht abnimmt.
Wie viel kostet die Wartung einer PV-Anlage?
Die Wartungskosten einer PV-Anlage sind relativ gering. Du solltest jedoch mit jährlichen Kosten zwischen 100 € und 200 € rechnen. Diese Kosten können Wartungsarbeiten wie die Überprüfung der Module, Wechselrichter und der elektrischen Komponenten sowie die Reinigung der Solarmodule umfassen. Es ist ratsam, einen Wartungsvertrag mit einem Fachbetrieb abzuschließen, um die regelmäßige Überprüfung und Instandhaltung zu gewährleisten.
Vertrag, Gewährleistung, Versicherung
Erhalte ich eine Gewährleistung oder Garantie für meine Photovoltaik-Anlage?
Ja, die meisten Hersteller bieten eine Garantie auf ihre Solarmodule (in der Regel 10-25 Jahre) und Wechselrichter (meist 5-10 Jahre). Zudem gibt es gesetzliche Gewährleistungsansprüche.
Welche gesetzlichen Vorgaben muss ich einhalten?
In Deutschland musst Du Deine PV-Anlage bei der Bundesnetzagentur anmelden und ggf. eine Baugenehmigung einholen. Zudem sind die Vorgaben des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) zu beachten.
Benötige ich eine Versicherung? Wenn ja, welche?
Ja, es ist sinnvoll, eine spezielle Photovoltaik-Versicherung abzuschließen, die Schäden durch Naturgewalten, Diebstahl und Vandalismus abdeckt.
Planung und Einbau
Was ist wichtig bei der Planung einer PV-Anlage?
Bei der Planung einer PV-Anlage solltest Du folgende Punkte berücksichtigen:
Dachfläche und -ausrichtung
Verschattungen durch umliegende Objekte
Statik des Daches
Genehmigungen und Fördermöglichkeiten
Wirtschaftlichkeitsberechnung
Was muss ich beim Einbau einer PV-Anlage beachten?
Beim Einbau einer PV-Anlage ist es wichtig, einen erfahrenen Installateur zu beauftragen, um die Sicherheit und die optimale Funktionsweise der Anlage zu gewährleisten. Achte darauf, dass alle Komponenten korrekt installiert und miteinander kompatibel sind.
Wie hoch ist die Gefahr eines Blitzschadens für meine PV-Anlage?
Die Gefahr eines Blitzschadens für eine PV-Anlage ist relativ gering, kann aber nicht ausgeschlossen werden. Es ist ratsam, einen Blitzschutz zu installieren, um die Anlage zu schützen.
Welche Komponenten benötige ich für eine PV-Anlage?
Eine PV-Anlage besteht aus folgenden Hauptkomponenten:
Solarmodule
Wechselrichter
Montagesystem
Verkabelung
ggf. Batteriespeicher
Ausrichtung der PV-Anlage
Wie richte ich meine PV-Anlage am besten aus bzw. wo baue ich sie am besten hin?
Die optimale Ausrichtung einer PV-Anlage ist nach Süden, um die maximale Sonneneinstrahlung zu nutzen. Der Neigungswinkel sollte zwischen 30 und 40 Grad liegen. Vermeide Verschattungen durch Bäume oder Gebäude.
Muss meine PV-Anlage zwingend auf einem Süd-Dach platziert werden?
Nein, auch Ost- oder West-Dächer können für PV-Anlagen genutzt werden, allerdings mit etwas geringerer Effizienz. Eine sorgfältige Planung kann auch hier gute Erträge ermöglichen.
Produziert eine PV-Anlage auch bei schlechtem Wetter Strom?
Ja, eine PV-Anlage produziert auch bei schlechtem Wetter Strom, jedoch in geringerer Menge als bei Sonnenschein. Moderne Solarmodule sind so konzipiert, dass sie auch diffuses Licht nutzen können.
Welche Optionen habe ich für die Installation einer Photovoltaikanlage?
Neben der klassischen Installation auf dem Dach gibt es mehrere Alternativen, wo Du eine PV-Anlage installieren kannst:
Fassadenanlagen: Solarmodule können an den Fassaden von Gebäuden angebracht werden. Diese Lösung ist besonders nützlich für Gebäude mit wenig Dachfläche oder wenn eine ästhetisch ansprechende Integration gewünscht wird.
Balkon-PV-Anlagen: Diese kleinen PV-Anlagen sind für Mieter oder Eigentümer von Wohnungen geeignet. Sie werden am Balkon montiert und speisen direkt in das Hausnetz ein.
Freiflächenanlagen: Auf ungenutzten Grundstücken, Wiesen oder landwirtschaftlichen Flächen können größere PV-Anlagen installiert werden. Diese Anlagen sind oft wirtschaftlicher und liefern mehr Energie.
Carports und Garagen: Solarmodule können auf Carports und Garagendächern installiert werden. Dies bietet eine praktische Möglichkeit, den vorhandenen Platz zu nutzen und gleichzeitig das Auto im Schatten zu parken.
Gewächshäuser: PV-Module können auf den Dächern von Gewächshäusern installiert werden, wobei spezielle lichtdurchlässige Module verwendet werden können, um die Pflanzen nicht zu beeinträchtigen.
Überdachungen und Pergolen: Diese Strukturen können mit Solarmodulen ausgestattet werden, um sowohl Schatten als auch Strom zu liefern.
Auf dem Boden: In privaten Gärten oder auf Firmengeländen können kleine Bodenanlagen installiert werden, wenn ausreichend Platz vorhanden ist.
Wasserflächen: Schwimmende Solaranlagen (Floating PV) können auf Wasserflächen wie Teichen oder Seen installiert werden. Dies ist besonders nützlich, um Platz zu sparen und gleichzeitig die Wasserverdunstung zu reduzieren.
Parkplätze: Solardächer über Parkplätzen bieten Schutz für Fahrzeuge und nutzen gleichzeitig die Fläche für die Stromerzeugung.
Gibt es einen Unterschied zwischen PV-Anlagen auf Dächern und auf Freiflächen?
Ja, es gibt Unterschiede. Dachanlagen sind meist kleiner und nutzen vorhandene Gebäude, während Freiflächenanlagen auf unbebauten Flächen installiert werden und oft größer sind. Beide Arten haben ihre spezifischen Anforderungen und Vorteile.
Wartung und Instandhaltung
Wie oft muss ich meine PV-Anlage warten und was muss ich dabei beachten?
Eine PV-Anlage benötigt wenig Wartung. Regelmäßige Überprüfungen, etwa alle zwei Jahre, sind jedoch empfehlenswert, um die Effizienz sicherzustellen und eventuelle Schäden frühzeitig zu erkennen.
Was ist zu tun, wenn die PV-Anlage läuft?
Nach der Inbetriebnahme solltest Du den Ertrag Deiner PV-Anlage regelmäßig überwachen und Wartungsintervalle einhalten, um eine langfristig hohe Leistung sicherzustellen.
Zusammenfassung:
Checkliste: Worauf muss ich achten, wenn ich eine Photovoltaik-Anlage anschaffen will?
1. Kosten: Kalkuliere die Anschaffungskosten und mögliche Förderungen.
2. Planung: Berücksichtige Dachfläche, Ausrichtung, Verschattung und Statik.
3. Einbau: Beauftrage einen erfahrenen Installateur.
4. Komponenten: Stelle sicher, dass alle notwendigen Komponenten vorhanden sind.
5. Wartung: Plane regelmäßige Überprüfungen ein und rechne mit jährlichen Wartungskosten.
6. Versicherung: Schließe eine Photovoltaik-Versicherung ab.
7. Gesetzliche Vorgaben: Melde die Anlage bei der Bundesnetzagentur an und beachte das EEG.
8. Monitoring: Überwache regelmäßig die Leistung Deiner Anlage.
9. Einspeisung: Profitiere von der Einspeisevergütung und trage zur Netzstabilität bei.
10. Alternative Standorte: Erwäge verschiedene Installationsmöglichkeiten wie Fassaden, Balkone, Freiflächen, Carports, Gewächshäuser, Überdachungen, Bodenflächen, Wasserflächen und Parkplätze.
Mit diesen Informationen und der Checkliste bist Du bestens vorbereitet, um Deine eigene PV-Anlage zu installieren und von den Vorteilen des Solarstroms zu profitieren. Wir wünschen Dir viel Spaß mit Deiner neuen PV-Anlage!